Ängste / Phobien / Panikattacken
Angst ist ein normales Gefühl, das jeder Mensch kennt. Sie übernimmt für uns bei Gefahr eine wichtige Funktion, indem sie uns warnt und schützt. Angst entsteht im Gehirn, im sogenannten Mandelkern (Amygdala). Schon die Urmenschen hatten dieses Angstzentrum. Angst ist also nicht nur natürlich, sondern auch nachgewiesenermaßen sehr lange in unserer Entwicklungsgeschichte verankert. Angst hilft uns, als Alarmsignal eine Angstreaktion in Gang zu setzen und so Gefahren erfolgreich zu meistern. Allerdings kann es passieren, dass dieses Angstzentrum überaktiv wird, nicht zur Ruhe kommen kann, und Angst unverhältnismäßig stark und ohne erkennbare reale Bedrohung auftritt. Diese Fehlschaltung kann unterschiedlichen (erkennbaren oder nicht erkennbaren) Ursachen zugrunde liegen. Meist erleben Betroffene eine deutliche Einschränkung ihrer Lebensqualität, sowie im Erleben ihres Alltags, denn übermäßige Angst, lähmt und blockiert Verhalten und Denken. Ebenfalls kann sich Angst auf der körperlichen und emotionalen Ebene auswirken.
Äußerst unangenehm sind zB Ängste vor Autoritäten, vor bestimmten Tieren, engen Räumen, dem Kontakt mit Mitmenschen, vor großen Plätzen, vor Prüfungen, der Schule, der Arbeitsstelle, Schmutz, Krankheiten oder dem Erbrechen.
Hält die übermäßige Angst längere Zeit an, können weitere psychische Leidenszustände wie Depression und/oder Suchtverhalten dazukommen.
Hinweise für unangemessene Angst sind, wenn Angst...
...in einem unangebrachten Moment auftritt
...zu häufig auftritt
...so intensiv und langanhaltend ist, dass sie die normalen Aktivitäten einer Person beeinträchtigt
Die Angsterkrankung betrifft sehr viele Menschen. Etwa 15-20% aller Menschen sind davon betroffen, wobei sie bei Frauen doppelt so oft vorkommt wie bei Männern.
Wie kann sich eine Angststörung äußern?
Häufig sind die Symptome körperlicher Natur. Daher macht es Sinn, sich vor einer psychologischen Therapie bezüglich spezifischer Symptome einer sorgfältigen ärztlichen Abklärung zu unterziehen.
Psychologische Symptome:
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Angst vor Kontrollverlust
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Vermeiden bestimmter Situationen oder Objekte (Vermeidungsverhalten)
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Angst, einen Herzinfarkt zu bekommen
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Panikzustände
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sozialer Rückzug
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Hilflosigkeit (Gefühl des Ausgeliefertseins)
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Konzentrationsschwäche
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Angst, sterben zu müssen
Körperliche Symptome:
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Schwindel
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hohe Muskelanspannung
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Schwitzen (auch kalter Schweiß)
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Atemnot
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hoher Puls
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Herzklopfen
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Zittern
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Ein- u./o. Durchschlafstörungen
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Gefühl der Getriebenheit
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Magen-/Darmbeschwerden
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innere Unruhe
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Gefühl der Beklemmung
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Brustschmerzen
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Schreckhaftigkeit
Sie können mit jeder Art von Symptomatik zu mir kommen. Sollten Sie jedoch eine grobe Einschätzung wünschen, können Sie folgende kurze Selbsttests zur Orientierung kostenlos und online durchführen. Sie dienen keiner Diagnosestellung und ersetzen keine ausführliche Diagnostik durch eine Klinische und GesundheitspsychologIn.
Angst Test: Angst Test | Psymed
Panikattacken: Panikattacken Test | Psymed
Soziale Phobie: Soziale Phobie Test | Psymed
Arten von Angststörungen:
1. Angststörungen mit konkretem Auslöser:
Hier gibt es einen Auslöser für die Angst (Phobien).
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Agoraphobie (Angst vor öffentlichen Plätzen, Menschenansammlungen, "Platzangst")
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Spinnenphobie
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Spritzenphobie
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Flugphobie
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soziale Phobie
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Angst vor Erbrechen
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usw.
Die gesamte Liste an Phobien finden Sie unter folgendem Link: Phobien: Liste – PSYLEX
2. Angststörungen ohne konkreten Auslöser:
Es sind keine Auslöser erkennbar, es gibt keinen Anhaltspunkt für eine reale Gefahr.
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Panikstörungen
Das wiederholte Auftreten von intensiver Angst, zumeist in Form einer plötzlichen Panikattacke ohne ersichtlichen Anlass. Charakteristisch sind eine Vielzahl an heftigen körperlichen Reaktionen, wie z.B. Schweißausbrüche, Herzrasen, Atemnot. Panikattacken treten anfallsartig auf und dauern meist zwischen wenigen Minuten und einer halben Stunde. Nicht selten tritt die erste Panikattacke für den Betroffenen ohne erkennbare Ursache plötzlich auf und löst eine massive Verunsicherung aus. Häufig erfolgt zunächst der Gang in die nächste Arztpraxis, oder die Fahrt in die Notaufnahme die ohne klaren Befund wieder verlassen wird und die Verunsicherung weiter ansteigen lässt. Treten die Panikattacken weiter auf, kommt es nicht selten dazu, dass eine Reihe an Vermeidungs- und Sicherheitsstrategien eingesetzt werden, die die Symptomatik weiter aufrecht erhalten, auch wenn sie unmittelbar als Entlastung erlebt werden.
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Generalisierte Angststörungen
Es kommt zu einer langanhaltenden Angst, die nicht auf bestimmte Situationen oder Objekte gerichtet ist und keinen äußeren Auslöser hat. Die Betroffenen machen sich ständig übertriebene und unkontrollierbare Sorgen und haben meist körperliche Begleitsymptome.
Unterstützend kann zusätzlich Brainspotting eine großartige Ergänzung zur psychologischen Therapie darstellen. Nähere Infos unter: