top of page

Depression

Depressionen zählen mit zu den häufigsten psychischen Erkrankungen in unserer westlichen Welt. Circa 20% aller Menschen leiden einmal in ihrem Leben unter einer Depression, bei Menschen mit chronischen Erkrankungen sind es sogar bis zu 40%. Frauen bekommen doppelt so häufig wie Männer die Diagnose, jedoch immer häufiger auch Männer. Die Erkrankung kann sich bei Frauen und Männern unterschiedlich zeigen. Während Frauen eher über Antriebslosigkeit und Müdigkeit klagen, brausen Männer eher auf oder verhalten sich aggressiv. Die Suizidrate von Männern ist dabei auch dreimal so hoch.

Der Begriff Depression stammt aus dem Französischen und bedeutet wörtlich „niedergedrückt“. Man versteht darunter allgemein ein Gefühl von Niedergeschlagenheit und Freudlosigkeit. Betroffene, die sich an PsychologInnen wenden, fühlen sich unmotiviert, in düsterer Stimmung und quasi dauerhaft erschöpft.

 

Obwohl Depressionen so häufig sind, fällt es vielen noch immer sehr schwer, darüber zu sprechen und sich adäquate Hilfe zu suchen. Vielleicht auch, weil es Teil der Erkrankung ist, sich zurückzuziehen und keinen Antrieb mehr zu verspüren. Depressionen sind ernstzunehmende Erkrankungen, die das gesamte Wohlbefinden und Leben der Betroffenen beeinträchtigt und einer gezielten Behandlung bedarf.

Entstehung

Die Entstehung einer Depression ist sehr komplex und hat viele Ursachen. In der Regel wirken soziale, psychische und biologische Faktoren zusammen.

 

Auf sozialer und psychischer Ebene können Depressionen u. a. durch belastende Ereignisse, wie z. B. eine Trennung, den Verlust einer nahestehenden Person, Arbeitslosigkeit oder Stress und Überlastung ausgelöst werden. Auch negative Gedankenmuster und Überzeugungen, wie auch der Aufschub eigener Bedürfnisse, können zur Entstehung einer Depression beitragen. In einigen Fällen gibt es aber auch keinen erkennbaren Auslöser.

Zu den biologischen Ursachendie auf die Entstehung einer Depression Einfluss haben, zählen unter anderem ein veränderter Stoffwechsel im Gehirn, d.h. es besteht ein Ungleichgewicht der Neurotransmitter Serotonin, Noradrenalin und / oder Dopamin. Auch Störungen im Hormonhaushalt (z.B. durch eine Schilddrüsenerkrankung) oder durch einen veränderten Cortisolspiegel können das Entstehen einer Depression begünstigen. Ebenfalls spielen genetische Faktoren (hohes Vererbungsrisiko) eine wichtige Rolle.

Menschen mit Depressionen können auch erhöhte Entzündungswerte aufweisen. Sie haben ein fast doppelt so hohes Risiko, in weiterer Folge eine körperliche Erkrankung zu entwickeln.

Ein weiterer Faktor, der zur Entstehung einer Depression beitragen kann ist ein überfürsorglicher Erziehungsstil in der Kindheit, eine daraus resultierende "erlernte Hilflosigkeit" sowie geringe Fähigkeiten der Betroffenen, Stress zu bewältigen. Auch kann auch der frühe Verlust eines Elternteils sein, eine Störung der Eltern-Kind-Beziehung oder auch mangelndes Selbstwertgefühl seit frühester Kindheit zu einer besonderen Verletzlichkeit gegenüber Enttäuschungen führen. Unzureichend verarbeitete Traumata oder Verlusterlebnisse können die Vulnerabilität für den Ausbruch einer Depression zusätzlich fördern, wenn erneute Krisensituationen im Leben auftauchen.

In Zeiten erhöhten Stresserlebens wird vermehrt Cortisol ausgeschüttet, welches auch im Blut in erhöhter Konzentration bei Depressionen nachweisbar ist. Auch körperliche Erkrankungen (z.B. chronische Schmerzen, Krebs-, Demenz-, Herz-Kreislauferkrankungen,..) und bestimmte Medikamente können bei der Auslösung einer Depression eine Rolle spielen.

Symptome 

Die Symptome einer Depression können sich auf verschiedenen Ebenen zeigen und das menschliche Erleben und Verhalten auf vielfältige Weise beeinträchtigen. Manchmal verstecken sich Depressionen auch hinter körperlichen Beschwerden. Die wichtigsten Symptome auf psychischer und körperlicher Ebene sind:

Psychische Symptome:

  • sozialer Rückzug / Isolation

  • Antriebsschwäche

  • Niedergeschlagenheit

  • Traurigkeit

  • ständiges Grübeln

  • Energielosigkeit

  • Lustlosigkeit

  • Konzentrations- und Gedächtnisprobleme

  • Verlust von Interessen

  • Hoffnungslosigkeit

  • vermindertes Selbstwertgefühl

Körperliche Symptome:

  • starke Müdigkeit / Erschöpfung

  • innere Unruhe

  • Schlafstörungen

  • Veränderungen im Appetit

  • Gewichtszunahme oder -verlust

  • verminderte Libido

  • Magen- /Darmprobleme 

  • Schmerzen

Behandlung

Depressionen sind heutzutage gut behandelbar. Zu den wirksamsten Behandlungsmöglichkeiten zählen eine Kombination aus psychologischer und medikamentöser Therapie. Für letztere ist der Facharzt/die Fachärztin für Psychiatrie zuständig.  

Psychologische Behandlung und Beratung

  • Informationen und Wissensvermittlung zur Depression (Was ist eine Depression?, Auslöser,...)

  • Motivation für eine Therapie aufbauen

  • Beratung von Angehörigen, Familienmitgliedern (wenn gewünscht)

Klinisch psychologische Diagnostik

  • Welche Faktoren tragen zur Entstehung und Aufrechterhaltung der Depression bei?

  • Erstellung eines individuellen Behandlungsplanes

  • Ressourcenarbeit (über welche Ressourcen verfüge ich bereits?)

  • Zieldefinition

  • Identifikation von Stressoren

Psychologische Therapie/ Klinisch psychologische Behandlung

Das Ziel ist, einen angemessenen Umgang mit den Symptomen zu finden und Bewältigungsstrategien zu erarbeiten. Eine Wiedererlangung der Lebensqualität und Lebensfreude bzw. Leichtigkeit sowie eine Verbesserung der Selbstfürsorge. Ein weiterer wichtiger Punkt ist, Warnsignale frühzeitig zu erkennen und einen entsprechenden gesunden Umgang mit diesen zu finden, damit eine langfristige Wirkung der Therapie sichergestellt wird.

Methoden, die hier zum Einsatz kommen sind:

Kognitive Umstrukturierung, Problemlösung und Konflikttraining, Entwicklung von mehr Selbstsicherheit, Ausbau sozialer Kompetenzen, Aktivierung von Ressourcen und Förderung der Resilienz (psychische Widerstandskraft) sowie das Erlernen von achtsamkeitsbasierten Methoden und Entspannungstechniken. 

Auf körperlicher Ebene unterstützen:

  • Ärztlicher Check: Folsäure, B-Vitamine und Vitamin D: Ein Bluttest kann einen Mangel aufdecken, der Depressionen auslösen / fördern kann

  • Sexualhormone-Spiegel Check: ein Mangel an Testosteron kann sowohl bei Männern als auch bei Frauen depressive Verstimmungen auslösen

  • 5-HTP (5-Hydroxytryptophan) zeigt in Studien ähnliche Wirkung wie Antidepressiva

  • Johanniskraut wirkt stimmungsaufhellend (Achtung Wechselwirkungen mit einigen gängigen Medikamenten! Gleichen Sie ihre Dauermedikamente hierzu mit ihrem Apotheker des Vertrauens ab, um Wechselwirkungen sicher auszuschließen).

  • Omega-3-Fettsäuren wird nachgesagt, bei Depressionen positiv zu unterstützen. Hierzu wird die tägliche Einnahme von z.B. hochwertigem (!) Algenöl. Hier ist besonders wichtig auf gute Qualität zu achten. Gut beraten sind sie in ihrer Apotheke. Meine persönliche Empfehlung ist das Algenöl von www.naturise.at. Ich stehe in keiner Verbindung zu dieser Seite und ziehe auch keinen Vorteil daraus. Es handelt sich lediglich um eine persönliche Empfehlung basierend auf meinen persönlichen Erfahrungen damit.

  • Entspannungsübungen und Mindfulness/Achtsamkeit kann besonders bei Depressionen die in Zusammenhang mit Stress / Burnout hilfreich sein. 

Video zur Depression:

bottom of page