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Essstörungen

Klinische PsychologInnen können unterstützen wenn..

• … Sie mit Ihrem Körper und/oder Essverhalten häufig unzufrieden sind.

• … Sie sich sehr intensiv mit Ihrem Körper, Gewicht und/oder Diäten beschäftigen.

• … Sie nach Mahlzeiten oft Schuldgefühle haben, zu viel gegessen zu haben.

•… Sie ein bestimmtes Essverhalten und die intensive Beschäftigung mit dem Essen nicht willentlich

       beeinflussen können.

• … Sie sehr empfindsam reagieren, wenn Ihr Aussehen bzw. Ihr Körper Aufmerksamkeit durch andere  

       bekommt.

• … Sie Mahlzeiten in Gesellschaft aus Scham- oder Schuldgefühlen vermeiden.

• … Sie sich zunehmend aus Beziehungen zurück ziehen und soziale Kontakte vermeiden.

• … Sie emotionale Bedürfnisse mit Ihrem Essverhalten befriedigen.

• … Ihre Stimmung von Ihrem Körpergewicht abhängt.

• … Sie häufig niedergeschlagen und depressiv sind.

•… Sie körperliche Veränderungen als Folge Ihres Essverhaltens bemerken.

• … Sie sich für Ihr Essverhalten schämen.

• … Sie eine Person in Ihrem Umfeld auf dem Weg aus einer Essstörung unterstützen möchten.

Entstehung einer Essstörung

Bei Menschen mit einer Essstörung steht das Essen im Lebensmittelpunkt. Die Gedanken und das Verhalten kreisen ständig um das Thema Essen und Gewicht. Es kommt unter anderem zu Nahrungseinschränkung oder unkontrollierten Essanfällen. Zudem ist das Verhältnis zum eigenen Körper beeinträchtigt. Häufig leiden Betroffene unter perfektionistischen Leistungsansprüchen und einem sehr niedrigen Selbstwertgefühl. Eigene Gefühle und Bedürfnisse werden meist vernachlässigt bzw. über das Essen reguliert (z.B. Essanfälle). Viele haben ein verzerrtes Schönheitsideal verinnerlicht und berichten, dass Stimmung und Selbstwert von ihrem Gewicht abhängen. Auslöser der Erkrankung können akute Belastungen oder Herausforderungen sein (z. B. Familienkonflikte, die Pubertät, eine Krankheit oder Änderung der Lebensumstände wie eine Trennung). Sehr häufig (ca. 50%) leiden unter einer weiteren psychischen Erkrankung wie z.B. Depression oder Angststörung. Je früher eine Behandlung beginnt, desto besser ist die Prognose.

Arten von Essstörungen

Anorexia nervosa (Magersucht)

Die Anorexie, auch Magersucht genannt, ist eine Form der Essstörung. Sie ist durch das krankhafte Bedürfnis gekennzeichnet, Körpergewicht zu verlieren. Betroffene besitzen meist eine gestörte Wahrnehmung des eigenen Körpers und reduzieren oder verweigern die Nahrungsaufnahme, aus Angst vor Gewichtszunahme oder aus dem Wunsch heraus, Gewicht zu verlieren. Trotz ihres Untergewichts, nehmen sie sich selbst häufig als „zu dick“ wahr und haben große Angst vor einer Gewichtszunahme. Körperliche und psychische Folgen sind z. B. Osteoporose, Herzrhythmusstörungen, Stimmungsschwankungen und Schlafstörungen, bei Frauen auch das Ausbleiben der Regelblutung.

Bulimia nervosa (Ess-Brech-Sucht)

Kennzeichnend für die Bulimia nervosa sind die wiederholten Episoden von Heißhungeranfällen oder „Essattacken“, bei denen die Betroffenen innerhalb kurzer Zeit unkontrolliert große Nahrungsmengen schnell verschlingen. 

Weil sie krankhafte Angst davor haben dick zu werden, folgen anschließend gewichtsreduzierende Verhaltensweisen wie z.B. selbst herbeigeführtes Erbrechen. Es können auch Abführmittel oder Entwässerungsmittel missbraucht oder Fastenkuren gemacht werden. Um eine Gewichtszunahme zu verhindern, wird häufig übermäßig viel Sport getrieben.

Menschen mit Bulimie streben nach einem perfekten Körper, denn darüber bestimmen sie maßgeblich ihr Selbstwertgefühl.

Binge- Eating

Binge-Eating-Störung, auch Essattacken mit Kontrollverlust genannt, ist eine Essstörung, die durch wiederkehrende Essanfälle gekennzeichnet ist, allerdings werden keine gewichtsreduzierenden Maßnahmen vollzogen. Die Folgen sind unangenehmes Völlegefühl und Ekel sich selbst gegenüber. Aufgrund der Essattacken neigen die Betroffenen häufig zu Übergewicht. Dies kann zu körperlichen Problemen wie z.B. Bluthochdruck, Leberschäden oder Diabetes führen. Psychische Folgen sind z.B. Depression oder sozialer Rückzug.

Psychologische Therapie / Behandlung /Beratung

Essstörungen sind nicht allein durch eine Veränderung der Ernährungsgewohnheiten behandelbar. Im Rahmen einer psychologischen Beratung informieren PsychologInnen in erster Linie über die Erkrankung, ihre Ursachen, Auslöser, Folgen sowie Risiken, und legen Ziele für eine Behandlung fest. Klinisch-psychologische Diagnostik bestimmt den Schweregrad der Erkrankung und sammelt Informationen, ob eventuell eine weitere Begleiterkrankung (Depression, Suchtverhalten, Ängste, Borderline Persönlichkeitsstörung, selbstverletzendes Verhalten.. ) vorliegt.

Teile der Psychologischen Therapie sind:

 

  • einerseits ein Verständnis für die Erkrankung zu entwickeln (Informationen über die Erkrankung)/ Psychoedukation

  • Ursache der Essstörung und Auseinandersetzung damit

  • Auseinandersetzung mit den eigenen Gefühlen und Bedürfnissen

  • Stärkung der Frustrationstoleranz und Stressresistenz

  • Konfliktbewältigung und Stärkung der Konfliktfähigkeit

  • Förderung von Entscheidungs- und Handlungsfähigkeit

  • Selbstfürsorge (Stärkung, Erhöhung der Wahrnehmung eigener Selbstwirksamkeit)

  • Stabilisierung

  • Ressourcenfindung und -mobilisierung

Eine Essstörung muss neben der psychologischen Begleitung auch in regelmäßigen Abständen medizinisch überprüft werden, da Betroffene aufgrund des Untergewichts Entgleisungen des Elektrolyt- und Mineralstoffhaushaltes aufweisen. PatientInnen mit Essstörungen weisen die höchste Sterblichkeitsrate unter den psychischen Störungen auf. 

Kurztest zu Essstörungen (dient nur der ungefähren Orientierung und ersetzt keine psychologische Diagnostik): 

Essstörungen - psychenet.de

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